Manchmal gibt es sie tatsächlich: die hundertprozentigen Katzen-Liebhaber oder den absoluten Hundefan, die beide nichts mit der jeweils anderen Tierart anfangen können. Doch gibt es viel mehr Menschen, die auch gerne Katzen und Hunde in ihrem Haus als Haustiere und vierbeinige Kumpel halten würden. Wie sieht es da in der Praxis aus?
Ein Erfolgsrezept für Katzen und Hunde zusammen gibt es nicht!
Natürlich kommt es zuerst einmal auf die einzelnen Individuen an, die man sich halten möchte. Hat man eine Katze, die definitiv keine Hunde mag, sollte man auch nicht versuchen, ihm oder ihr einen Hund „aufzuzwingen“. Andersrum, also wenn man schon einen Hund hat, gilt das natürlich ebenso.
Zum einen bedeutet dies viel Stress und Ärger für die Katzen und Hunde, zum anderen erhöht sich dadurch natürlich auch das Verletzungsrisiko extrem. Gerade größere Hunde können eine ernstzunehmende Gefahr für Katzen darstellen, besonders wenn die Katze eine reine Hauskatze sein soll und so permanent vor dem Hund auf der Hut sein muss. Umgekehrt kann es aber auch große, selbstbewusste Katzen geben, die dann kleinere Hunde wie Chihuahuas attackieren. Das Größenverhältnis sollte also schon ungefähr stimmen, einfach um ernsthafte Verletzungen zu vermeiden.
Bei jungen Tieren ist ein Erfolg wahrscheinlicher
Hat man sich ein Kätzchen angeschafft, stehen die Chancen recht gut, dass es sich auch mit einem Hund vertragen wird – eben vorausgesetzt, dass man den passenden Hund findet, der Katzen gut leiden kann. Hier lohnt sich oft ein Besuch im Tierheim vor Ort. Manche Hunde, die von ihren Familien abgegeben wurden, kennen Katzen bereits aus ihrem ersten Zuhause. Aber auch ein Hundewelpe ist dann eine weitere Überlegung, denn hat ein Hund noch keine schlechten Erfahrungen mit Katzen gemacht, kann er ja „vorurteilsfrei“ seinen neuen Freund kennenlernen. Gerade bei jungen Tieren erlebt man es immer wieder, dass die Artengrenzen keine große Rolle mehr spielen. Wenn die Katzen und Hunde dann älter werden, verstehen sie sich vielleicht nicht mehr so gut wie als Jungtiere, aber durch die gemeinsame Vergangenheit gibt es dann selten ernsthafte Streitereien.
Hat man nun eine passende Konstellation gefunden und die Tiere vertragen sich, sollte man jedoch trotzdem immer aufmerksam bleiben. Vielleicht war der Hund am Anfang nur durch die fremde Umgebung und die vielen neuen Eindrücke etwas eingeschüchtert und hat deswegen die Katze in Ruhe gelassen. Es kann aber sein, dass er beim Einleben auch wieder auflebt – und es dann zu Problemen mit Ihrer Katze kommen kann, wenn der neue Hund nun die Rangordnung ausdiskutieren will.
Nicht austricksen lassen
Dann gibt es auch die Fälle, in denen sich Katzen und Hunde vertragen, wenn Herrchen oder Frauchen zu Hause sind, sich jedoch jagen, wenn keiner da ist: Eine Katzenbesitzerin musste schon ihren Kater im Badezimmer einschließen, wenn sie das Haus verlässt, weil ihr großer Rüde diesen angreift, sobald sie nicht da ist.
Hier ein weiteres Beispiel, leider mit tödlichem Ausgang: Eine ganze Weile haben sich Katze und Hund zusammen gut vertragen, bis dann eines Tages die Katze dem Hund ein Auge ausgekratzt hat. Da die Tierhalterin Rentnerin war und kein Geld für eine Operation hatte, musste der 5-jährige Hund leider eingeschläfert werden.
Sollte also doch einmal etwas passieren, gehen Sie auf Nummer sicher und sorgen Sie mit einer Katzenkrankenversicherung, Katzen-OP Versicherung oder für den Hund mit einer Hundekrankenversicherung bzw. Hunde-OP Versicherung vor, um auch im Ernstfall finanziell auf der sicheren Seite zu stehen.
Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie über einen langen Zeitraum immer gut auf Ihre Tiere achten und im Zweifelsfall den Hund wieder zurückgeben – denn die Katze, die ja zuerst da war, hat dann auch das „ältere Bleiberecht“. Mit den meisten Tierheimen und guten Züchtern kann man oft auch eine Probezeit vereinbaren, gerade wenn man angibt, dass man Katzen und Hunde zusammen halten will.
Tipp: Behutsame Sozialisierung
Eine gute Sozialisierung ist in jedem Fall ratsam: Man sollte die Tiere nicht gleich aufeinander loslassen, sondern sie langsam aneinander gewöhnen. Am ersten Tag reicht es schon, wenn sie sich nur kurz sehen. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man die Tiere genau dann trennen, wenn es gerade sehr positiv abläuft, denn dann speichern beide Tiere diese neue Erfahrung als etwas Schönes in ihrem Gedächtnis ab. Wartet man stattdessen, bis einer der beiden knurrt oder sichtlich gereizt ist, hat man diese Grenze bereits überschritten und das nächste Zusammentreffen läuft vielleicht nicht mehr so glimpflich ab.
Was man auch tut: In jedem Fall sollte man sich dafür sehr viel Zeit nehmen, denn zwei so unterschiedliche Lebewesen wie Katzen und Hunde aneinander zu gewöhnen, kann nicht von jetzt auf gleich funktionieren!
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