Kastrationspflicht bei Katzen

Kastrationspflicht bei Katzen
Kastrationspflicht bei Katzen

Für eine flächendeckende Kastrationspflicht bei Katzen sprechen sich viele große und kleine Tierschutzorganisationen, etwa der Deutsche Tierschutzbund oder PETA, aus. Viele Katzenbesitzer sind darüber jedoch verärgert, da sie eine solche Vorschrift für unnötig halten. Ist die Kastrationspflicht bei Katzen nun sinnvoll oder nicht? Diese Frage soll der folgende Artikel näher beleuchten und beantworten.

Die Vorteile der Kastrationspflicht bei Katzen für die Tiere

Als Katzenbesitzer sollte einem als allererstes das Wohl des eigenen Stubentigers naheliegen. Und durch die Kastrationspflicht bei Katzen gibt es einige Vorteile für Ihr Tier!

Bei weiblichen Katzen liegt es natürlich auf der Hand, dass Ihre Mieze nicht mehr trächtig werden kann. Nicht jede Katze ist in der Lage, gesunden Nachwuchs zu bekommen und diesen heil auf die Welt zu bringen. Ist Ihre Katze beispielsweise krank, wird sie durch die Schwangerschaft noch weiter geschwächt. Außerdem sind dann auch so gut wie immer die Kitten krank und überleben zum Teil nicht, auch wenn man sich als Besitzer gut darum kümmert. Dieses Elend für Muttertier und Katzenkinder kann man sich durch die Kastration ersparen.

Probleme bei unkastrierten Katzen

Aber auch wenn Ihre Katze nicht trächtig wird (was bei unkastrierten Freigängern kaum zu verhindern ist!), gibt es Probleme, wenn sie nicht kastriert ist. Weibliche Katzen werden oft scheinträchtig und können sogar unter einer chronischen Scheinträchtigkeit leiden. Auch ständig rollig zu sein, ist dabei keine Seltenheit. Beide Fälle sind für das Tier eine große psychische Belastung – und auch für den Besitzer! Dazu kommt, dass durch den Sexualakt schwere Erkrankungen übertragen werden. Unkastrierte Freigänger, egal ob Kater oder Katze, erkranken zu 90 Prozent an FIV, dem gefürchteten Katzenaids. Unkastrierte Katzen haben natürlich auch mehr Kontakt zu fremden Katzen als kastrierte; also sind nicht nur sexuell übertragbare Krankheiten möglich, z.B. die Ansteckung mit Parasiten. Kastrierte Katzen halten sich jedoch eher von anderen Artgenossen fern. Erkrankungen wie Hoden- oder Gebärmuttertumore können logischerweise nach einer Kastration ebenfalls nicht mehr auftreten.

Unkastrierte Kater kämpfen zudem häufiger und aggressiver um ihr Revier, was Verletzungen und weitere Ansteckungen nach sich zieht.

Alles in allem schaden Sie Ihrer Katze also nicht, wenn Sie sie kastrieren lassen. Vielmehr sorgen Sie damit sogar eher dafür, dass Ihr Tier lange gesund bleibt!

Die Vorteile der Kastrationspflicht für die Gemeinden und die Tierschutzvereine

Je mehr unkastrierte Katzen auf den Straßen ihr Unwesen treiben, desto mehr Kätzchen werden mindestens zwei Mal im Jahr geboren. Schwängert Ihr unkastrierter Kater beispielsweise eine wildlebende Streunerkatze, wachsen die Katzenkinder ebenfalls wild auf. Vorausgesetzt, sie überleben ihre Kindheit überhaupt – gerade die Herbstkätzchen sind oft so krank und schwach, dass sie elendig verenden.

Durch die überlebenden Katzen vermehrt sich die Katzenpopulation in einer Gemeinde aber sehr schnell. Diese wühlen zum Teil im Müll, gefährden den Straßenverkehr und können auch die Hauskatzen mit Erkrankungen anstecken. Daher bemühen sich bereits viele Gemeinden mit ihren zuständigen Tierheimen, diese Tiere einzufangen. Natürlich hat jedes Tierheim aber nur begrenzte Aufnahmekapazitäten – und im Frühjahr und Herbst sind sie meist bis oben voll mit (kranken) Kitten. Den meisten davon bleibt dann ein langes Leben im Tierheim nicht erspart, da die Tierheime gar nicht alle Katzen so schnell vermitteln können. Vor allem dann nicht, wenn zwei Mal im Jahr ¨Nachschub¨ anfällt.

Für jede Fundkatze im Tierheim muss die Gemeinde zudem einen Betrag zahlen, damit das Tierheim sich überhaupt einigermaßen um das Tier kümmern kann. Schließlich bezahlen sich Futter, Tierarzt und Co. nicht von allein. Diese Belastung kann man als Katzenhalter sowohl dem Tierheim als auch der eigenen Gemeinde ersparen, wenn man sein Tier kastrieren lässt!!

Die Vorteile der Kastrationspflicht bei Katzen für Sie als Besitzer

Und zu guter Letzt hat die Kastrationspflicht bei Katzen auch für Sie als Katzenbesitzer einige Vorteile. Freigänger werden, wie oben beschrieben, seltener durch andere Katzen mit gefährlichen Erkrankungen angesteckt. Haben Sie eine weibliche kastrierte Katze, müssen Sie sich zudem keine Gedanken darüber machen, wer den ungewollten Nachwuchs übernehmen möchte. Denn auch wenn es verlockend klingt, süße kleine Katzenbabys bei sich im Haus zu haben, muss man die Kleinen meist irgendwann abgeben. Schließlich kann eine Katze bis zu zehn Junge bekommen – die wenigsten Leute wollen aber so viele Katzen haben! Meist landen diese Tiere dann in den ohnehin überfüllten Tierheimen, weil man keine neuen Besitzer finden konnte und sie nicht selbst behalten kann.

Besitzer von Katern haben nach einer Kastration zudem seltener ein Problem mit dem Markieren. Dies ist nämlich in erster Linie ein Verhalten, das durch die Sexualhormone bestimmt wird. Der unkastrierte Kater zeigt durch seine Markierungen der Damenwelt an, dass er ¨bereit¨ ist – und männlichen Rivalen signalisiert er damit, dass sie in seinem Revier nichts verloren haben. Dieses Sexualverhalten fällt aber nach einer Kastration in den meisten Fällen vollständig weg.

Kastrierte Katzen, sowohl männliche auch weibliche Tiere, neigen zudem dazu, weniger herumzustreifen. Damit verringert sich für Ihre Samtpfote also auch das Risiko, auf eine Straße zu laufen und überfahren zu werden. Und wer möchte das schon?! Zudem gibt es auch durch diesen Faktor weniger Kämpfe um das Revier – denn bei kastrierten Katzen ist dieses kleiner und es gibt daher weniger Konkurrenten. Sie sparen also in vielen Fällen durch die einmalige Kastration wiederkehrende Tierarztkosten!

Hat die Kastrationspflicht bei Katzen auch Nachteile?

Die Kastrationspflicht bei Katzen hat, wie Sie gesehen haben, für alle Beteiligten viele Vorteile. Natürlich darf man aber auch die Nachteile nicht einfach außen vor lassen.

Für die Katzen gibt es nach der Kastration ein erhöhtes Risiko für starke Gewichtszunahme. Das liegt daran, dass kastrierte Tiere einen geringeren Kalorienbedarf und meist auch einen geringeren Bewegungsdrang haben. Durch eine angepasste Fütterung und häufiges Spielen/ Anbieten von interessanten Klettermöglichkeiten bekommt man dieses Problem aber auch schnell in den Griff. Hin und wieder kommt es zu schwach ausgeprägten charakterlichen Veränderungen; viele Katzen sind nach der Kastration etwas ruhiger.

Für Tierheime und die Gemeinden ergeben sich durch die Kastrationspflicht bei Katzen eigentlich keine Probleme. Allerdings ist es für die Gemeinden natürlich relativ schwierig, die Einhaltung dieser Pflicht zu überprüfen – hier ist man auf das Verständnis und die Mitarbeit der Einwohner angewiesen.

Katzenversicherung beteiligt sich an Kastration mit einem Zuschuss!

Für Sie als Halter ergibt sich höchstens das Problem der Kastrationskosten bei der Katze. Die Kastration kostet beim Kater ca. 100 Euro und etwa 130 Euro bei der Katze, dies sollten überschaubare Ausgaben sein, die man unter Kontrolle hat – schließlich fallen sie ja auch nur ein einziges Mal an.  Und da Ihre Katze ein geringeres Risiko für FIV etc. hat, sparen Sie auf lange Sicht sogar viele Tierarztkosten. Außerdem gibt es auch eine entsprechende Katzenversicherung, die sich an diesen Kosten beteiligen würde. Mehr darüber in unserem Artikel: Katzenversicherung mit Kastration!

Hier finden Sie heraus, ob Ihre Gemeinde bereits eine Kastrationspflicht bei Katzen eingeführt hat: Gemeinden mit Kastrationspflicht

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