Manche Menschen sind sich noch nicht sicher, ob sie sich wirklich als Katzenbesitzer eignen. Eine gute Alternative zur eigenen Katze – egal ob aus dem Tierheim oder vom Züchter – ist es dann, wenn man eine Katze zur Pflege aufnehmen kann, z. B. als Pflegestelle für eine Katze aus dem Tierheim oder für sog. „Notfall“-Tiere.
Katze zur Pflege aufnehmen – Ihre Vorteile
Der erste Vorteil einer Pflegestelle ist natürlich, dass man so keine eigene Katze im eigentlichen Sinne besitzt, sondern das Tier nur bei Ihnen zu Hause lebt, bis es an eine Endstelle – also an einen „richtigen“ Besitzer – vermittelt werden kann. Somit müssen Sie sich zum Beispiel bei einer jungen Katze nicht dazu verpflichten, die fünfzehn bis zwanzig Jahre eines gesamten Katzenlebens auf das Tier achtgeben zu müssen. Denn manchmal kann man schließlich nicht wissen, wo man nach so einer langen Zeit steht; ein Umzug zum Beispiel in eine andere Wohnung, in der keine Tierhaltung erlaubt ist, ist mitunter der häufigste Grund, warum Katzen im Tierheim abgegeben werden. Mit einer zeitlich begrenzten Pflegestelle müssen Sie sich um solche Dinge keine Sorgen machen.
Zudem können Sie so gut testen, ob Sie überhaupt bereit sind, sich täglich um die Fellnase zu kümmern. Vielleicht sind Sie ja sogar ganz froh, wenn die Pflegekatze nach ein paar Monaten neue Besitzer gefunden hat und bei Ihnen „auszieht“. In dem Falle können Sie dann ja einfach darauf verzichten, eine weitere Katze aufzunehmen. Würden Sie so etwas bei einer eigenen Katze nach einiger Zeit feststellen, haben Sie natürlich das Problem, das Tier wieder abzugeben. Da die Tierheime heutzutage meist eh überfüllt sind mit solchen Fällen, sollte man so etwas natürlich vermeiden. Umgekehrt spricht natürlich nichts dagegen, dass Sie Ihre Pflegekatze selbst adoptieren, wenn Sie beide sich „verliebt“ haben!
In der Regel werden alle Tierarztkosten für die Behandlungen, die bei Ihnen als Pflegestelle durchgeführt werden müssen (beispielsweise wenn das Tier sich verletzt hat und die Wunde behandelt werden muss), vom Tierheim übernommen, darum müssen Sie sich also nicht kümmern.
Die Vorteile für das Tierheim
Für das Tierheim bietet diese Lösung natürlich den Vorteil, dass es sich nicht mehr selbst um die Katze kümmern muss, denn jedes Tier bedeutet natürlich auch Arbeit. In den meisten Tierheimen gibt es sehr viele Katzen, da diese häufiger abgegeben werden als Hunde und sich auch durch unkastrierte Freigänger oder verwilderte Hauskatzen unkontrolliert vermehren. Daher sind die Tierheime froh, wenn jemand ihnen die Arbeit mit zumindest einer Katze abnimmt. Außerdem ist so natürlich ein Platz im Tierheim wieder frei, der mit dem nächsten armen Stubentiger ohne Zuhause besetzt werden kann. Zusätzlich lernt man so das normale Verhalten der Katze kennen, wenn sie sich eingelebt hat, wodurch man sie viel besser für die Interessenten beschreiben kann. Denn nicht selten blühen schüchterne Tierheim-Katzen in einem richtigen Zuhause nach einiger Zeit auf; so steigt dementsprechend auch die Vermittlungschance.
In jedem vernünftigen Tierheim werden die Katzen geimpft, entwurmt und gechipt, sowie bis auf die kleinen Kätzchen auch alle kastriert. Um diese Routine-Behandlungen müssen Sie sich also keine Sorgen mehr machen. Wichtig ist natürlich, dass Sie nur eine Pflegestelle für eine Katze aus einem seriösen Tierheim oder von einer seriösen Tierschutzorganisation übernehmen! Gerade bei den Organisationen, die Tiere aus den Tötungsstationen aus dem Ausland holen, müssen Sie sich vergewissern, dass diese auch korrekt arbeiten und das Tier eben geimpft, entwurmt usw. ist. Ansonsten sollten Sie sich nach einem anderen Tierheim oder einer anderen Organisation umsehen.
Auch wenn die Katze nur für absehbare Zeit bei Ihnen bleibt, muss das Tier dennoch zu Ihnen und Ihren Lebensgewohnheiten passen. Haben Sie zum Beispiel Kinder, sollte die Katze mit Kindern schon gute Erfahrungen gemacht haben. Ein kompetentes Tierheim oder eine Organisation berät Sie dann, welches der zur Verfügung stehenden Tiere das passende ist.
Ihre Voraussetzungen
Um eine Pflegestelle anbieten zu können, müssen Sie natürlich einige Voraussetzungen erfüllen – die aber nicht anders sind, als wenn Sie sich eine eigene Katze zulegen würden.
Zum Beispiel brauchen Sie genügend Platz und die Erlaubnis des Vermieters, Tiere in der Wohnung halten zu dürfen. Wenn Sie im fünften Stock wohnen, können Sie zweifellos keinen Freigänger bei sich aufnehmen, sondern nur Wohnungskatzen. Denn Tiere, die ihr bisheriges Leben lang draußen waren, kommen selten gut damit zurecht, nur in geschlossenen Räumen zu leben.
Dazu kommt, dass die meisten Tierheime und Organisationen nur Pflegestellen an Menschen vergeben, die bereits Katzenerfahrung haben. Wenn dies bei Ihnen nicht der Fall sein sollte, lohnt sich oft ein Besuch in dem Tierheim, für welches man die Pflegestelle übernehmen möchte. Dort können Sie bereits einiges über die Katzen erfahren und bei den Mitarbeitern einen guten Eindruck hinterlassen, sodass Sie eventuell auch ohne Katzenerfahrung an eine Pflegestelle gelangen können.
Am wichtigsten ist jedoch, dass Sie im Hinterkopf behalten, dass Sie sich irgendwann wieder von dem Stubentiger trennen müssen, außer Sie wollen das Tier am Ende doch selbst adoptieren. Eine Trennung fällt oft schwer, daher sollten Sie es sich gut überlegen, ob Sie dazu bereit sind!
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